Verliebt in Kambodscha!

21 03 2011

Nun haben wir die ersten Tage hier in Siem Reap, Kambodscha, verbracht und ich muss sagen, es gefällt mir echt super gut in diesem Land. Die Menschen scheinen freundlicher und offener zu sein, man hat hier nicht so sehr das Gefühl, dass sie nur an das Geld der Touristen wollen. Es ist auch deutlich weniger touristisch hier, was uns aber sehr gut gefällt. Wir haben uns deswegen entschieden, mehr Zeit in Kambodscha zu verbringen und das Land richtig kennenzulernen, ohne zu hetzen.

Nachdem wir Thailand hinter uns gelassen haben, ging es für uns mit dem Sammeltaxi nach Siem Reap, von wo aus man die Tempel von Angkor besuchen kann. Ich nutzte mein Verhandlungsgeschick und wir konnten in einem echten Luxushotel für kambodschanische Verhältnisse für 5$ die Nacht pro Person unterkommen. Der Dollar ist neben dem Riel offizielle Währung und es scheint so, als würde hier alles „one dollar“ kosten. Aber zurück zum Thema.

Am zweiten Tag ging es für uns um 04:30 Uhr mit dem Tuk-Tuk und persönlichen Guide (der leider nur gebrochenes Englisch sprach) zu den Tempeln. Wir wollten den Sonnenaufgang über Angkor Wat sehen. Leider war es etwas bewölkt, aber trotzdem war es ein super tolles Erlebnis.

Es wird Tag in Angkor Wat

Es wird Tag in Angkor Wat

Etwas später, Angkor Wat.

Etwas später, Angkor Wat.

Nachdem uns unser Guide den wohl berühmtesten Tempel von Angkor gezeigt hatte (den Hauptturm durften wir nicht besteigen, da es „Buddha-Day“ war), ging es für uns weiter zum nächsten Tempel. Das Areal, in dem sich die von den verschiedenen Königen gebauten Tempel befinden, ist riesig. Man könnte sich locker auch eine ganze Woche dort aufhalten, bevor man alles gesehen hat. Die besterhaltensten Tempel schauten wir uns an, nach Angkor Wat ging es also in die „Angkor Thom City“, einem ganzen Komplex aus heiligen Gebäuden. Der größte Tempel dort heißt Bayon. Hier war es uns ein wenig zu voll. Überall waren Japaner, denen es mehr um das beste Foto ging, als um die Kultur der Khmer, was ich ein wenig enttäuschend fand. Unser Guide empfahl uns auch nur die besten Fotoplätze, weshalb ich versuchte, mich ein wenig zu distanzieren und den Tempel auf eigene Faust zu erkunden.

Als letzte Station unseres Besuches in Angkor – es war mittlerweile auch schon Mittag – ging es zum Ta Prohm, der einigen vielleicht bekannt ist, da dort ein Tomb Raider Film gedreht wurde.

Dieser Tempel ist besonders bekannt, da dort riesige Bäume auf den Mauern wachsen und die Wurzeln das Mauerwerk überragen. Es war wirklich ein außergewöhnlicher Anblick!

Ta Prohm

Ta Prohm

Verschnaufpause

Verschnaufpause

Gegen frühen Nachmittag machten wir uns dann auf die Rückreise. Auf den Tempel rumzuklettern war echt anstrengend. Deshalb ging es zurück in unser Hotel und wir machten erst einmal ein ausgiebiges Mittagsschläfchen. Auch am nächsten Tag gingen wir es ruhig an und entspannten am Pool und gingen in der Stadt essen. Für einen Dollar bekommt man hier eine ganze Mahlzeit, allerdings für diesen Preis nur einheimische Küche, aber ich hab mich total daran gewöhnt, da mir mein Budget ja keine großen Sprünge erlaubt. Außerdem ist es dann immer schön einfach, sich zu entscheiden: Es gibt entweder Reis, Nudeln oder Reisnudeln.

Heute besuchten wir schließlich die sogenannten „schwimmenden Dörfer“ im Tonle Sap, dem größten Süßwassersee Südostasiens. Auf diesem See leben, arbeiten und wohnen – vorrangig sehr arme – Menschen, auf treibenden Häusern.

Wir nahmen also ein Boot und fuhren den Fluß entlang zu den Dörfern. Da Niki und ich alleine auf dem Boot waren, hatte ich das Glück, sogar einmal selbst das Boot zu steuern:

Als Kapitän unterwegs auf dem Tonle Sap

Als Kapitän unterwegs auf dem Tonle Sap

Natürlich sind die schwimmenden Dörfer eine große Touristenattraktion, was ein besonderes Problem nach sich zieht. Überall, wo der Tourismus floriert, werden Kinder von ihren Eltern dazu gedrängt, Getränke, Postkarten oder ähnliches zu verkaufen, anstatt zur Schule zu gehen. Natürlich ist es schwer, immer hart zu bleiben und den Kindern nichts abzukaufen, aber es ist ihnen damit nicht geholfen. Allgemein ist die Armut, die wir hier erleben, noch um einiges extremer als in Thailand und es macht einen schon sehr nachdenklich, zu sehen, wie die Menschen hier teilweise leben müssen.

Blick über einen Teil des Sees

Blick über einen Teil des Sees

Unser Bootsführer empfahl uns einen kleinen Laden auf dem See, in dem wir für die Schule, die sich ebenfalls im Wasser befindet, ein paar Schulsachen kaufen konnten. Wir legten als an und kauften für 10$ Stifte und ein paar Süßigkeiten für die Kinder. Wir fuhren herüber zur Schule und verteilten unsere Geschenke.

Süßigkeiten verteilen auf der schwimmenden Schule

Die Kinder sind echt waghalsig, dieser Junge steht auf dem Geländer, hinter ihm ist der See, weshalb ich ihn stütze.

Es ging zu, wie in wohl jeder Grundschule, wenn Süßigkeiten verteilt werden, trotzdem hatte ich nicht mit einem solchen Ansturm gerechnet.  Allgemein wollten wir natürlich etwas Gutes tun, trotzdem fühlt man sich immer ein wenig fehl am Platze, da man als weißer Tourist dort kurz mal rüberfährt, ein paar Stifte und Süßes verteilt und dann wieder abhaut. Bei mir kommt dann manchmal das Gefühl auf, dass man sich als Samariter aufspielt.  Die Kinder haben eben nicht die Möglichkeit, einfach den See zu verlassen. In der Schule gehen vor allem Waisenkinder zur Schule und Touristen mit einer Hautfarbe wie unserer sind für die Kinder auch immer wieder eine willkommene Abwechslung. Sie möchten auf den Arm genommen werden und klammern sich förmlich an einen, immer jedoch auf eine freundliche, verspielte Weise, nicht auf eine verzweifelte.

Spielen mit den Kindern

Spielen mit den Kindern, dieser Junge war besonders angetan von mir (unten auf dem Bild ist er auch zu sehen)

Ich glaube und hoffe aber, dass wir den Kindern wirklich eine Freude gemacht haben. Es war wirklich eine tolle Erfahrung, einmal das Leben auf dem See mitzuerleben. Besonders beeindruckt haben mich die kleinen Kinder, die wirklich total quirlig sind und nie ihre Leichtigkeit verlieren zu scheinen, obwohl sie wirklich in ärmsten Verhältnissen leben.

Grüße nach Deutschland

Grüße nach Deutschland

Jetzt geht es für uns weiter mit dem Nachtbus nach Sihanoukville. 12 Stunden über bucklige Pisten, aber ich freue mich auf jede einzelne Minute. Es ist halt ein Abenteuer hier. In Sihanoukville ist einmal mehr Beach Life angesagt, worauf wir uns schon sehr freuen. Die Temperaturen sind nachts erträglich (um die 25 Grad). Am Tag, besonders mittags, wird es hier um die 40 Grad heiß. Wir haben uns zwar dran gewöhnt, aber ich glaube, mit einem Strand und einer Hängematte lässt es sich besser aushalten!



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3 Antworten zu “Verliebt in Kambodscha!”

  • Fee Rauprich sagt:

    Schön, dass ihr das gemacht habt, Leon! Die Kinder sind wirklich putzig. Wir haben hier zwar nicht 40 Grad am Tag, aber mit ca. 20 Grad können wir mithalten..und die Sonne scheint jeden Tag so schön… Liebe Grüße aus Niederbayern!

  • Olff Appold sagt:

    Von Max : Die Kinder sehen ja richtig nett aus!
    Ich würde jetzt auch gerne in der Hängematte“schaukeln“.
    P.s. Wir waren in der Zirkusschule.
    Ich habe Diabolo gespielt und Fenna ist am Tuch gewesen.
    Die Vorsdellung war TOLL!!!

    Wir haben „Dich“ als LEGOmänchen an den Globus geklebt.

    L.G. Maxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx.

  • drauprich sagt:

    Hallo Leon,

    hab mit Opa gerade im Garten ne Baumwurzel ausgegraben, danach haben wir uns die auf dem Bild angesehen. Mensch , sind wir froh, dass wir nicht in Ta Prohm leben !
    Die kleinen kiddies sind ja süss !
    Oma sagt, du sollst Kinderarzt werden !
    Ich drück Dich
    Mama

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