Endlich wieder anders: Im Nebelwald Monteverdes!

7 08 2011

Angekommen in Costa Rica, der letzten Station meiner Reise. Echt krass, wie schnell die Zeit vergeht. Nach einem relativ turbulenten Flug (jedenfalls dem turbulentesten, den ich bisher erlebt habe), landete ich schlussendlich doch sicher in San Jose. Es fühlt sich echt gut an, wieder in einem kulturell so anderen Land zu sein. Natürlich ist auch hier die Infrastruktur gut und Costa Rica ist touristisch schon ziemlich gut erschlossen – es ist aber kein Vergleich zu der westlichen Welt.

Nach turbulentem Flug in San Jose angekommen

Nach turbulentem Flug in San Jose angekommen

Obwohl San Jose die größte Stadt Costa Ricas und auch die Hauptstadt des Landes ist, gibt es dort relativ wenig zu sehen. Ich erkundete die Gegend ein bisschen und schmiedete Pläne, wo es denn als nächstes für mich hingehen sollte (ich liebe diese Freiheit). Ich unterhielt mich ein bisschen mit James, meinem Zimmerpartner aus London und entschloss mich schließlich, mit ihm die nächsten fünf Tage ein bisschen herumzureisen.

Zunächst ging es für uns mit dem Bus nach Monteverde, einem kleinen Bergdorf in dem zentralen Nationalpark des Landes. Touristen werden vor allem wegen des beeindruckenden Nebelwaldes und der Vielzahl von Adventure-Sportarten, die dort stattfinden, angezogen. Wir bezogen Quartier in unserer bescheidenen Herberge und entspannten für den Rest des Tages. Ein echt netter Ort und abends zogen die Wolken sogar durch das Fenster des Gemeinschaftsraumes.

Mein bescheidenes Heim

Mein bescheidenes Heim

Nebelwald ist übrigens nichts anderes als Regenwald – er unterscheidet sich nur durch seine Höhe über dem Meeresspiegel. Ich glaube, ab 1400m über Normalnull nennt man es Nebelwald – ich übernehme aber keine Garantie für diese Info.

Am nächsten Tag ging es früh raus und das ist auch nötig, da wir uns im Moment am Anfang der Regenzeit befinden. Das heißt für gewöhnlich, dass es morgens gutes Wetter ist und es gegen frühen Nachmittag anfängt, wie aus Eimern zu gießen. Deshalb ist es ratsam, alle Aktivitäten morgens zu machen, zumindest wenn man trocken bleiben will.

Wir entschlossen uns für das sogenannte „Ziplining“. Zur Erklärung: Man hängt sich mit einem Karabiner an ein Seil und rauscht entlang dieses Seils über und durch den Nebelwald (das längste ist über einen Kilometer lang). Eine echt coole Sache und es hat ziemlich Laune gemacht. Außerdem hatte man einen atemberaubenden Blick über die Baumkronen. Aber am besten zeig ich mal ein paar Fotos.

Ab gehts in den Wald!

Ab gehts in den Wald!

Sieht man mich? Über den Bäumen!

Sieht man mich? Über den Bäumen!

James beim Ziplining

James beim Ziplining

Nach den Ziplines wanderten wir noch über diverse Hängebrücken und konnten so etwas näher und etwas entspannter den Blick über die Baumkronen genießen. Von Zeit zu Zeit wurde es schon etwas wackelig, aber nichts wovor man zurückschrecken sollte!

Eine der Hängebrücken

Eine der Hängebrücken

Am nächsten Tag buchten wir eine geführte Tour in den Wald, was sich wirklich gelohnt hat. Wir hatten einen super Guide und es war unglaublich, wie er die verschiedenen Insekten und Tiere auf dem Weg ausgemacht hat. Man muss sich wirklich gut auskennen, sonst läuft man achtlos an den meisten interessanten Dingen vorbei.

Der Nebelwald

Der Nebelwald

Wir hatten sogar das Glück, eine Viper und ein Faultier zu sehen. Die Schlange war aber natürlich nicht in unmittelbarer Nähe, sondern in sicherer Entfernung in einem Baum. Es war toll, Informationen über die Natur und die Tiere zu bekommen und auch die Entscheidung, in den etwas kleineren, touristisch noch nicht so entschlossenen Nebelwald von Santa Elena zu gehen, war richtig. Hier ein paar Eindrücke von unserer Tour!

Schildkrötenkäfer

Schildkrötenkäfer

Dieser Käfer heißt übrigens so, weil er ziemliche Probleme hat, sich wieder umzudrehen, wenn er einmal auf den Rücken gefallen ist.

Die wird bestimmt der wunderschönste Schmetterling

Die wird bestimmt der wunderschönste Schmetterling

Die "Kusspflanze"

Die "Kusspflanze"

Alle Arachnophobiker bitte das nächste Bild überspringen…

Eine handgroße Tarantel in ihrem Erdloch

Eine handgroße Tarantel in ihrem Erdloch

Noch ein Käfer...

Noch ein Käfer...

Für den nächsten Morgen nahmen wir uns vor, nach La Fortuna zu fahren. Dort kann man Touren zum aktiven Vulkan Arenal machen. Allerdings war der letzte Ausbruch vor circa 190 Tagen und es fließt im Moment keine Lava – trotzdem hat man einen tollen Blick auf den Vulkan und auch die Stadt an sich ist eine Reise wert.

Von Monteverde ist La Fortuna zwar nur 90 Kilometer entfernt, trotzdem dauert es ungefähr 3 Stunden dorthin zu fahren. Erst muss man einen Jeep nehmen, dann über den Arenal-See schippern und schließlich wieder in einen Jeep steigen. Die Straßen sind zum größten Teil nicht befestigt und man kommt nur sehr schleppend voran. Allerdings wird man mit beeindruckenden Blicken entschädigt und nimmt gerne das ein oder andere Schlagloch in Kauf.

Ausblick - Arenal hinten in den Wolken

Ausblick - Arenal hinten in den Wolken

!pura vida!

!pura vida!

Wir setzen über!

Wir setzen über!

Fast da!

Fast da!

In La Fortuna angekommen schauten wir uns erst einmal die kleine Stadt an – der Blick auf den Vulkan ist wirklich außergewöhnlich. Es ist interessant für einen Fremden zu sehen, wir normal alle Menschen hier einfach mit dem Umstand umgehen, dass ein aktiver Vulkan 10 Kilometer von ihrer Stadt entfernt ist und jederzeit ausbrechen könnte. Aber sie kennen es wahrscheinlich nicht anders und so weit ich weiß, geht für die Stadt keine Gefahr aus, da die Lavaseite von ihr abgewandt ist.

La Fortuna und Arenal

La Fortuna und Arenal

Wir hatten ein ziemlich nettes Hostel mit Pool und Bar und wir nutzten die Zeit zu entspannen. Wir hatten Glück mit dem Wetter und es regnete die beiden Tage, die wir dort waren, kaum.

Eigentlich planten wir noch zu den heißen Quellen von Baldi zu fahren – nach kurzer Recherche, wie unberührt die Vulkanquellen denn tatsächlich sind, entschlossen wir uns dagegen. In einen warmen Swimmingpool kann ich auch zu Hause. Izaac, ein Amerikaner, der James und mich (erfolglos) von der Poolbar wegquatschen und mit nach Baldi nehmen wollte, hatte auch nur einen kurzen Aufenthalt dort. Heute morgen erzählte er mir, er hätte sich massiv den Schädel an einer offensichtlich nicht allzu gut konstruierten Wasserrutsche angeschlagen und musste im Krankenhaus mit 6 Stichen genäht werden.

Viel besser als Baldi!

Viel besser als Baldi!

Da lob ich mir doch die Investition meiner Dollares in krisensichere Cuba Libres im Pool mit Blick auf den Vulkan. In diesem Sinne – una cerveza por favor!



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3 Antworten zu “Endlich wieder anders: Im Nebelwald Monteverdes!”

  • Inga sagt:

    Hallo leon,
    für den Rückflug empfehle ich dir bei tobulenzen ein gutes mariogame.
    Hat uns tierisch Spaß auf dem Rückflug gemacht. Mariokart mit rütteleffekt muß man probiert haben. Dir wünschen wir aber dennoch einen ruhigen Rückflug.
    Liebe Grüße Inga 🙂

  • drauprich sagt:

    Hallo Leon,
    beeindruckende Tier-und Pflanzenwelt…. muss ich schon sagen, aber als Foto sind die Krabbeltiere mir lieber als in natura.
    Bald musst du Dich ja auch wieder mit der gemeinen Hausspinne und der Stubenfliege begnügen !
    Ich wünsche Dir noch eine aufregende Zeit in Costa Rica !

    Das Wiedersehen rückt greifbar nahe !!!!
    Wir zählen die Tage !!!

    Liebste Grüße
    Mama

  • Fee sagt:

    Schöner Bericht! :*

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